Status Quo

Vielleicht war es bei dir ähnlich und auch du warst viele Jahre ganz klassisch als offline Trainer unterwegs. Zunächst arbeitete ich viele Jahre als Angestellte in einem Unternehmen als Personalentwicklerin und Trainerin. Die letzten Jahre zudem freiberuflich und als selbstständige Unternehmerin. Bis ich auf die Suche nach neuen Wegen ging.

Wie sah meine typische Woche?

Sonntagabend packte ich alle Trainingsunterlagen zusammen – hier und da druckte ich noch Materialien aus, suchte Unterlagen zusammen, packte Klamotten und räumte alles ins Auto. Abhängig vom Seminarort musste ich bereits oft schon am Vortag anreisen oder am Seminartag zu unmenschlich frühen Uhrzeiten mich auf den Weg machen. Dies versuchte ich allerdings gerne zu vermeiden, denn fremde Hotelbetten waren nie mein Ding.

Die Seminartage vor Ort waren natürlich klasse. Die Gruppendynamik hat mir besonders viel Kraft und Energie gegeben. Es war schön zu sehen, wenn ich etwas bei den Teilnehmern bewegen konnte. Klassische Präsenztrainings dauerten meist 2-3 Tage. Abends habe ich oft mit den Teilnehmern im Gespräch zusammengesessen oder habe noch etwas für den nächsten Tag vorbereitet. Nicht zu vergessen danach wieder das schlechte Schlafen im Hotelbett. Nach den Seminartagen zurück ins Auto um völlig euphorisch aber auch völlig platt im eigenen Zuhause wieder anzukommen.

Der Tag nach dem Seminar beinhaltete meistens die Nachbereitung, neue Anfragen mussten ebenfalls beantwortet werden. Ich stimmte meine Trainingskonzepte neu ab und schon war die Woche wieder rum. Der nächste Sonntag stand vor der Tür und die Koffer mussten gepackt werden.

Ein großer Vorteil in dieser Zeit war es für mich selbstverständlich, dass ich mich nie um neue Kunden kümmern musste. Ich habe gut, sogar sehr gut verdient und wurde von den Teilnehmern gerne und reichlich weiter empfohlen.

In der Zeit als Offline Trainerin war ich mit vielen Themen unterwegs, wobei mein Steckenpferd und auch mein Lieblingshema definitiv die Entwicklung von Führungskräften war.  Ich war aber auch viel an Hochschulen unterwegs, arbeitete als Dozentin, gab Hifestellung bei Themen wie Projektmanagement und Bewerbungstrainings. Ich habe diese Zeit sehr geliebt, auch wenn sie zeitweise für mich sehr anstrengend war. Als dann auch noch gesundheitliche Aspekte dazu kamen, war ich gezwungen umzudenken. Alternativen mussten her. Mir war klar, dass ich meine Zeit nicht nur gegen Geld tauschen konnte und sollte.

Während meines Studiums hatte ich mich schon immer wieder mit dem Thema Online lernen beschäftigt und jetzt war der Zeitpunkt gekommen dies auch praktisch in die Tat umzusetzen.

UND ES GING LOS… ICH SUCHTE NACH ALTERNATIVEN

Am Anfang war ich mit dieser mir ganz neuen Thematik erstmal überfordert. Ich hatte nicht mal einen Account bei Facebook. Diesen musste ich zunächst einmal anlegen.  Ich wusste nicht einmal wie Facebook überhaupt funktioniert. Wie poste ich einen Beitrag? Google konnte mir Gott sei Dank helfen. 😉 Heute kaum noch vorstellbar.

Das war mein Anfang. Mir wurde recht schnell klar, dass ich für mich einen Blog aufbauen wollte.  Zu diesem Thema hatte ich einen sehr guten Online-Kurs belegt und jede Menge gelesen. Ich wollte neue Dinge ausprobieren, Technik testen und mich in diesem Bereich selbst verwirklichen.

Es galt Themen zu definieren. Worauf möchte ich mein Online-Angebot spezialisieren?

Zu Beginn hatte ich ja bereits erwähnt, dass ich als offline Trainerin in vielen Themenbereichen unterwegs war – mein sogenannter Bauchladen. Jetzt wurde mir aber schnell klar, dass ich mich spezialisieren musste. Welches Thema wollte ich vertiefen? Was ist für meine Teilnehmer notwendig? Welches Thema ist einfach online unabdingbar?

Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass es nicht wichtig ist sich nur besonders eng zu spezialisieren, sondern viel mehr klar für ein Thema zu stehen.

Im ersten Moment dachte ich daran das Thema „Bewerbungstraining“ zu meinem Onlinethema zu machen, da dies mich lange begleitet und mir auch sehr viel Spaß machte. Irgendwas hat mich dann aber doch davon abgehalten. Und schließlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich dem Thema Trainings, Seminare, Kurse und Ausbildung von Trainern widmen möchte. Denn das war genau das, was ich auch offline viel gemacht hatte. Ich entschied mich dazu mir zum Ziel zu setzen Trainer online auszubilden und für ihre Online-Konzepte fit zu machen.

Zu Beginn fokussierte ich mich relativ stark auf das Thema „technische Umsetzung von Online-Kursen“. Dies war mehr oder weniger Zufall, aber ich merkte schnell, dass das ein Thema ist, welches online doch sehr gut funktioniert. Ich arbeitete beispielsweise mit Kunden gleich zu Beginn 1:1 über Skype, gab sehr schnell meine ersten Webinare, entwickelte meinen ersten Online-Kurs zum Thema Technik eines Online-Kurses und habe mit Videos experimentiert. Jetzt kann ich darüber lachen, aber ich muss gestehen, dass ich für mein erstes Video geschlagene fünfzig Anläufe gebraucht hatte, bis ich es „im Kasten hatte“.

Oftmals stand ich an einem Scheideweg und hatte Angst zu scheitern

Es war schwierig für mich zu lernen, dass nicht alles von Anfang an perfekt sein kann, wobei perfekt eine große Definitionsspanne hat. Ich musste lernen auf neuen Wegen, Alternativen auszuprobieren und mich zu entwickeln. Offen zu sein für Wahrnehmungen und Dinge, die sich um mich herum abspielten war ein Konzept, dass mir sehr gut geholfen. Um zu wissen, was zu mir und meiner Arbeit passte, musste ich viel ausprobieren.

Parallel zu meinen Anfängen in der Onlinewelt habe ich zudem noch meine Promotion zum Thema Social Media als Lerninstrument abgeschlossen. In diesem Zusammenhang hatte ich mich selbstverständlich auch sehr viel mit Themen wie Online-Didaktik und -Methodik befasst. Ich wollte ausprobieren das theoretisch Erforschte in die Praxis umzusetzen.

Mir persönlich ist es ein sehr großes Anliegen professionelle und gute Online-Angebote zu entwickeln. Und zwar für mich selbst, als auch mit und für meine Kunden als Trainer.

Was hat ich für mich verändert? Welche Freiheiten bieten mir meine neuen Alternativen?

Meine typische Woche hat sich jetzt natürlich von offline zu online stark verändert. Jetzt sieht es so aus, dass ich mir in der Woche so genannte Schwerpunkttage setze. Das können beispielsweise Tage sein an denen ich mir neue Inhalte erarbeite, Tage an denen ich mich mit anderen austausche oder auch Tage an denen ich mit meinen Kunden arbeite. Diese Methodik funktioniert für mich sehr gut.  Reisezeit fällt online natürlich weg, denn der Großteil meines Business erledige jetzt von meinem Homeoffice aus, entweder in meinem Büro oder auch mal draußen auf dem Balkon. 🙂

Durch meine Arbeit online habe ich auch festgestellt, dass der Austausch – das klassische Netzwerken – jetzt ganz anders stattfindet bzw. ich es anders wahrnehme. Ich konnte online ein größeres Verständnis für meine Arbeit finden, habe Menschen kennen gelernt, die meine Arbeit wertschätzen und den Weg gemeinsam mit mir gehen. All diese Menschen haben mir geholfen zu dem Business zu kommen, welches ich jetzt habe.

Probiere auch du aus, was am Besten zu dir passt. Was sind deine neuen Wege?

Wenn auch du jetzt darüber nachdenkst mit deinen Themen als Trainer online zu gehen, dann kann ich dir empfehlen, einfach mal auszuprobieren. Vielleicht möchtest du auch erstmal als Teilnehmer bei deinen Themen dabei zu sein. Es gibt Blogbeiträge, Videos, Podcasts und vieles mehr. Probier die Vielfalt aus und versuche herauszufinden, was zu dir und deiner Person am Besten passt. Es gibt viele Alternativen. Was liegt dir? Was macht dir Spaß und was kannst du dir für dich und deine Arbeit vorstellen?

Herzliche Grüße

Simone Weissenbach


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