Wenn ich momentan den Social Media unterwegs bin, lese ich, dass sich viele in die Sommerpause verabschieden. Ich liebe den Sommer und habe das Gefühl, dass die Sonne meinen Körper auflädt. Und gerade deshalb macht es immer wieder Sinn Pausen einzulegen. Gerade bei ein-Mann oder ein-Frau-Unternehmen ist es wichtig, dass du deine Auszeiten planst, denn du bist deine wichtigste Ressource.

Wie gestaltete sich meine Arbeit früher in den Sommermonaten?

Als ich noch klassisch als Offline-Trainerin in Unternehmen unterwegs war, war es gefühlt der Fall, dass alle Kunden ihre Seminare und Weiterbildungen im Frühjahr haben wollten. In dieser Zeit war ich deshalb immer unglaublich viel unterwegs. In der Osterzeit und während den Pfingstferien war es meist ruhiger. Auch im Sommer wurde es häufig ruhiger. Dadurch, dass meine Kunden in ganz Deutschland und teilweise auch im Ausland breit verstreut waren ging der Zeitraum, in dem die Ferien stattfanden sehr weit auseinander. Oft habe ich den Sommer dazu genutzt, um Konzepte zu überarbeiten und neue Konzepte zu entwickeln. Spätestens im September ging es wieder richtig los in den Unternehmen. Die Trainingszeit intensivierte sich im Herbst – im September, Oktober und November. Am Jahresende zum Weihnachtsgeschäft hin wurde es wieder deutlich weniger. Hier kam das Winterloch. ;-) Im nächsten Frühjahr wollten dann gefühlt wieder alle gleichzeitig ihre Seminartermine haben. Da wurde es ab und an etwas eng.

Heute gestaltet sich meine Arbeit online ein bisschen anders

Auch im Online-Business kann ich beobachten, dass im Sommer die Aktivitäten weniger werden. Das ist auch völlig in Ordnung. Du musst  für dich überlegen musst, was für dich in dieser Zeit Sinn macht und wie es online vielleicht anders sein kann. Ich persönlich fand es sehr anstrengend, dass sich alle meine Seminartermine so stark auf ein paar wenige Monate im Jahr konzentrierten.

Um sich zu überlegen, was in deinem vorhandenen oder geplanten Online-Business anders sein kann, gibt es für mich zwei Perspektiven. Diese Perspektiven werfen für mich folgende Fragen aus: Was ist mit dir als Trainer und Anbieter? – was machst du an Präsenztrainings oder was für Online-Elemente baust du ein? Die andere Perspektive befasst sich mit der Frage: Was ist mit dir als Lerner bzw. Konsument? Gerade wenn du beginnst darüber nachzudenken dein Angebot sinnvoll online zu ergänzen, dann macht es Sinn die Sommerzeit, in der weniger los ist, zu nutzen, um dir Gedanken darüber zu machen, welche Angebote du anbieten möchtest.

Wann ist eigentlich Sommer?

Diese Frage stelle ich auch sehr gerne meinen Kunden. Denn online ist es ja so, dass du deine Kunden auf der ganzen Welt erreichen kannst. Sofern du deutschsprachige Angebote anbietest, werden deine Kunden vorwiegend im deutschsprachigen Raum sein. Doch auch in Deutschland sind Sommerferien regional unterschiedlich. In den ersten Bundesländern beginnen die Sommerferien schon Mitte  Juni und in Bayern beginnen sie erst Ende Juli oder sogar Anfang August und gehen meist bis Mitte September. Wenn du jetzt deine Sommerpause planen möchtest, von wann bis wann machst du dann deine Sommerpause? Etwa von Mitte Juni bis Mitte September? Nicht wirklich, oder? Wie planst du das für dich?

Möchtest du drei Monate Pause einlegen? Für mich kam das nicht mehr in Frage, denn diese Extreme waren genau das, was ich vermeiden wollte. Ich versuche sie jetzt ganz bewusst durch meine Online-Angebote auszugleichen. Denn bei deinen Kunden stellt sich vielleicht die gleiche Frage. Vielleicht haben sie gerade in den Ferien Zeit einen neuen Kurs zu belegen. Nimm dir im Sommer auf alle Fälle die Pause, die du brauchst. Meiner Meinung nach ist es allerdings Quatsch generell von einem Sommerloch zu sprechen, denn wenn du möchtest könntest du dich auf Gegenden konzentrieren, wo gerade keine Ferien sind. ;-)

Wie möchtest du mit deinen Kunden arbeiten?

Hier stellt sich mir zunächst die Frage: „Was bietest du deinen Kunden an?“ Sind deine Kunden vielleicht Unternehmer, die im Sommer mehr Luft haben und deswegen Interesse haben mit dir in dieser Zeit zu arbeiten? Oder sind deine Kunden überwiegend Endkunden, eventuell Familien mit Kindern, die dann im Urlaub sind? Aber auch hier überschneiden sich die Zeitfenster und die meisten sind keine sechs Wochen am Stück im Urlaub. Oder sie haben lange frei und nutzen gerade dann die viele Zeit, um deinen Kurs zu belegen.

Deine Sommerpause solltest du aus verschiedenen Perspektiven betrachten – Als erstes schau auf dich

Die wichtigste Perspektive für mich ist zu schauen, was am besten zu dir passt. Gerade, wenn du in der ersten Jahreshälfte sehr viel gearbeitet hast, dann macht es auf jeden Fall Sinn, dass du dir im Sommer mehr Pause gönnst. Das heißt nicht zwingend, dass du gar nichts machst, aber vielleicht kannst du die Frequenz und die Zeit ein wenig herunterfahren. Meine Empfehlung lautet: Mach unbedingt Pause und versuche das Sommerloch nicht krampfhaft wegzuarbeiten. Mach deine Pause sinnvoll. Mach sie so, dass sie für dich passt.

Hast du in der ersten Jahreshälfte viel umgesetzt, dann eignet sich der Sommer vielleicht sehr gut zur Reflexion. Mal zu schauen, was ist wirklich gut gelaufen, was ist vielleicht nicht so gut gelaufen. Der Sommer eignet sich auch sehr gut als Planung. Du analysierst die ersten Monaten und schaust, was in den nächsten Monaten passieren soll. Du kannst in der Zeit auch Konzepte erstellen. Selbstlernkurse kannst du gut im Sommer hervorheben. Genieße deinen Urlaub. Lass die Seele baumeln. Wir brauchen diese Pausen, um Kraft zu sammeln und Inspirationen zu bekommen. Wenn du arbeiten möchtest, dann mach das sehr gerne, aber vielleicht mal ein bisschen low-level.

Plane deine Sommerpause nach deinen Kunden

Als zweites solltest du danach schauen, was mit deinen Kunden ist. Wie schon erwähnt besteht die Möglichkeit über den Sommer deinen Kunden einen Selbstlernkurs anzubieten. Bestehende Kunden könntest du einfach mal zur Nachfrage kontaktieren. Dich mit ihnen für eine Reflexion zusammensetzen und gemeinsam planen. Denn auch in den Unternehmen hat nicht immer jeder Urlaub und es ist eine ruhigere Zeit. Vielleicht gibt es bei diesen Kunden keine Möglichkeit für Präsenztrainings, aber du kannst die Zeit nutzen, um mit der Personalabteilung zu schauen, was für die kommende Zeit zu planen ist.

Die dritte Perspektive sind deine Projekte und deine Vorhaben

Auch im Online-Business gibt es am Jahresanfang sehr viele Angebote und Programme. Über den Sommer flaut es ab. Vereinzelt finden Sommerakademien statt. Im Herbst kommt wieder der große Aufschwung. Es zeigen sich also Parallelen zum Offline-Geschäft, aber wenn man möchte ein gutes Stück abgeschwächt. Wenn du planst ein größeres Projekt im Herbst zu starten, dann hast du online die Möglichkeit dies ganz in Ruhe im Sommer ausreichend vorzubereiten. Du nutzt die Zeit, um neue Konzepte zu erstellen, andere Dinge zu optimieren, um dein Online-Programm vorzubereiten oder auch um an deinem E-Book zu schreiben.

Im Online-Business gibt es kein Sommerloch

Aus meiner Sicht gibt es für ein Online-Business absolut kein Sommerloch. Es sollte eine Sommerpause geben, die du sinnvoll mit Auszeiten gestaltest. Wenn du möchtest kann diese auch drei Monate lang sein. Ganz wie du magst oder du es brauchst. Du solltest dir überlegen, was gerade jetzt über den Sommer für deine Kunden interessant sein kann. Aber vergiss dich nicht dabei, stell dich bitte an erste Stelle. Immer.

Ich vermute mal nicht, dass du dich nur zur Online-Erweiterung deiner Angebote entschlossen hast, weil du die Sommerflauten ausgleichen möchtest und ununterbrochen mehr arbeiten möchtest. Ich kann mir auch vorstellen, dass der zeitliche Aspekt – weniger zu arbeiten und freier zu arbeiten – ein Grund gewesen sein könnte, warum du mit deiner Tätigkeit auch online gegangen bist oder gehen möchtest. Darüber nachzudenken bietet sich meiner Meinung nach besonders im Sommer an.

Ich bin gespannt, was du dazu meinst. Persönlich habe ich sogar das Gefühl, dass es dieses Jahr ganz besonders viele Sommer-Angebote bzw. Summer-Schools gibt. Gibt es ein Sommerloch in (d)einem Online-Business? Wie handhabst du das für dich?

Herzliche Grüße

Simone Weissenbach

 

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