Heute möchte ich dir einen Fehler ans Herz legen oder eben genau nicht ans Herz legen. Das ist ein Fehler, der dir schnell und einfach passieren kann, wenn du deinen Online-Kurs überarbeitest. Und klar – es spart dir jede Menge Zeit diesen Fehler gleich zu vermeiden.

Wenn du deinen Online-Kurs überarbeitest, ist es deine Absicht deinen Kurs zu verbessern. Du möchtest, dass deine Teilnehmer noch schneller an ihr Ziel kommen. Dein Kurs soll wirksamer für deine Teilnehmer werden und so möchtest du logischerweise deren Feedback berücksichtigen. Falls du noch nicht weißt wie du das Feedback deiner Teilnehmer erfragen kannst, dann schaue dir gerne meine letzte Folge an. Dort habe ich dir die Möglichkeit vorgestellt nach Kursende eine Umfrage zu starten, bei der du entweder individuelle Gespräche mit deinen Teilnehmern führst oder allgemeine Fragen an sie richtest. 

Muss ich wirklich alles umsetzen, was meine Teilnehmer mir zu meinem Kurs rückmelden? Nein, das wäre ein Fehler!

Hinter dem Feedback deiner Teilnehmer verbirgt sich oft ein Risiko. Das Risiko einen Fehler zu begehen. Wenn du deinen Kurs verbessern willst, dann heißt das nicht automatisch, dass du alles umsetzen musst, was dir deine Teilnehmer rückmelden. Besonders in Bezug auf die Inhalte, die sich die Teilnehmer zusätzlich wünschen. Denk als Trainer genau darüber nach, ob du diese in deinen Kurs aufnehmen willst oder nicht.

Als Trainer denken wir viel zu oft darüber nach neue Inhalte hinzuzufügen als vorhandene Inhalte zu kürzen. Schnell besteht die Gefahr den Kurs zu überladen. Die Teilnehmer sind überfordert und im Endeffekt ist dein Kurs nicht unbedingt besser, sondern eventuell schnell schlechter als zuvor. Mal abgesehen davon, dass dir die Inhaltsergänzung wieder zusätzliche Arbeit macht – die oft unnötig ist!

Definiere deine Kursziele und stelle sicher, dass deine Teilnehmer die Voraussetzungen erfüllen – so vermeidest du unnötige Überraschungen!

Es ist unglaublich wichtig, dass du für dich entscheidest, welches Feedback für dich bzw. für deinen Kurs relevant ist. Was willst du davon in deiner Kursoptimierung umsetzen? Stelle dir zunächst einmal die Frage welches Ziel du mit deinem Kurs verfolgen möchtest. Und frag dich dann, was deine Teilnehmer brauchen, um genau dieses Ziel zu erreichen. Entscheide dann, ob du weitere Inhalte für deinen Kurs entwickeln solltest oder lieber nicht.

Vielleicht stellst du auch fest, dass du Inhalte aus deinem Kurs entfernen musst, um diese definierten Ziele zu erreichen. Entscheide für deine künftigen Teilnehmer ganz klar, welche Voraussetzungen und welches Know-How sie für den Kurs mitbringen sollen. Wenn du magst kannst du Input im Vorfeld des Kurses als zusätzlichen Inhalt oder Modul verkaufen für all die Teilnehmer, die die Voraussetzungen noch nicht ganz erfüllen.

In meinem Kurs zum Thema “Technik für deinen Online-Kurs” gab es zum Beispiel Teilnehmer, die nicht ausreichend Erfahrung im Umgang mit WordPress hatten. Sie haben sich hierzu mehr Inhalt gewünscht. Das war aber nicht Teil meines Kurses, welches ich so auch nicht bei der ersten Optimierung ergänzen wollte. Ich hätte es als Bonuskurs vor Start des eigentlichen Kurses anbieten können, habe mich aber bewusst dagegen entschieden. Stattdessen habe ich noch klarer als zuvor auf der Verkaufsseite darauf hingewiesen, dass diese Inhalte eben NICHT Bestandteil des Kurses sind. Es wäre ein Fehler gewesen, diese Inhalte noch zu ergänzen. Dann wäre der Kurs viel zu überladen gewesen.

Dein Kurs ist nicht für jeden das Richtige und das ist gut so!

Sei ehrlich und kommuniziere klar die notwendigen Voraussetzungen für eine Teilnahme an deinem Kurs. Eine weitere Möglichkeit wäre, sich Kooperationspartner zu suchen. Die können dann genau das Wissen vermitteln, welches du für die Teilnahme an deinem Online-Kurs voraussetzt – aber eben nicht selbst abdecken möchtest.

Solltest du die Rückmeldung bekommen, dass dein Kurs sehr/zu umfangreich und ausführlich war, dann solltest du darüber nachdenken, die Ziele deines Kurses noch konkreter zu definieren. Eventuell kann es Sinn machen deinen Kurs auf zwei kleinere, eigenständige Kurse herunter zu brechen. Mach nicht den Fehler, alles in einen Kurs integrieren zu wollen.

Ich selbst habe in den letzten Jahren an sehr vielen Online-Kursen teilgenommen. Und ganz egal, ob das kostenlose Kurse oder Kurse für fast 1.000 Euro waren, war es doch meist so, dass die Kurse für mich viel zu voll und zu umfangreich waren. Deshalb gab es oft Kurse, welche ich gar nicht erst begonnen hatte oder nach einer Zeit aufgehört hatte. Mich hatte das Material und die Fülle an Inhalten schlichtweg erschlagen.

Bringe deine Inhalte auf den Punkt – so sparen du und deine Teilnehmer gemeinsam Zeit

Klar willst du deinen Kurs besonders gut machen. Aber besonders gut ist nicht mit besonders voll und umfangreich gleichzusetzen. Viel Inhalt führt nicht immer schneller zum Ziel – ganz im Gegenteil.

Mein für mich bisher bester Kurs, den ich selbst belegt hatte, war ein Kurs mit sehr reduzierten Inhalten. Der Kurs bewegte sich in der 1.000 Euro-Spanne und als ich das erste Mal den Mitgliederbereich betrat, sagte ich mir: „Okay, das sieht wirklich sehr ordentlich und aufgeräumt hier aus.“  Ich war zunächst skeptisch, aber Tatsache war, dass dies einer der wenigen Kurse war, den ich komplett durchgearbeitet habe. Dieser Kurs hat mich weit nach vorne gebracht. Weil ich die Inhalte umgesetzt habe. Das Ziel, welches mir vor Kursbeginn versprochen wurde, habe ich zu 100% erreicht. Der Kurs war seine 1.000 Euro trotz – oder gerade wegen der reduzierten Inhalte? – allemal wert.

Es gibt unglaubliche viele Stellschrauben wie du deinen Online-Kurs besser machen kannst. Die Menge an Inhalten ist dabei nur eine von vielen Möglichkeiten. Denk darüber nach andere Formate einzusetzen, mehr Interaktionen mit dir als Trainer anzubieten oder deine Teilnehmer individueller zu betreuen. Viele dieser Aspekte greifen ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb meine Bitte an dich: Mach es dir (und deinen Teilnehmern!) einfach. Überschütte deine Teilnehmer nicht mit Inhalten, denn weniger ist oftmals mehr.  Überlege dir, was deine Teilnehmer wirklich brauchen, um einfach und schnell an ihr Ziel zu kommen.

Feedback von Teilnehmern ist noch wertvoller, wenn du es kritisch bewertest!

Inhaltliche Rückmeldungen für deinen Kurs solltest du deshalb kritisch und objektiv bewerten. Entscheide für dich, ob diese Anregungen wirklich zielführend für den jeweiligen Kurs sind, oder ob es ein Fehler wäre, Zusatzinhalte aufzunehmen. Möglicherweise bekommst du auch durch das Feedback tolle Ideen für weiterführende, neue Kurse.

Herzliche Grüße und gib deinem Online-Kurs eine echte Chance. Es lohnt sich!

Simone Weissenbach

Die Links zur Folge für dich

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Hier findest du meine Folge 47 zum Thema “Stelle die richtigen Fragen zur Kursoptimierung”

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