„Ein Online-Training aus meinem Seminar erstellen? Das geht bei meinem Thema doch gar nicht!“  Diese Aussage bekomme ich häufig in Gesprächen mit Trainern zu hören. Oder auch: „Ja, mag sein, dass das bei anderen geht, aber mein Seminar kann nicht online umgesetzt werden! Und überhaupt: E-Learning fand ich schon immer furchtbar und es funktioniert auch nicht. Das habe ich selber ausprobiert!“ 

 

Wenn ich dann meinem Gesprächspartner antworte: „Ja, das mit dem E-Learning kann ich gut nachvollziehen. Ich habe früher selbst an vielen E-Learning-Kursen teilgenommen und fand es meistens furchtbar langweilig. Für meine Themen konnte ich es mir auch nie vorstellen.“ Meist ernte ich darauf sehr erstaunte Blicke. 

 

„Ja, aber jetzt willst du doch das gleiche machen. Das verstehe ich nicht!?“  Es ist definitiv nicht das gleiche. Die Unterschiede sind gar nicht so groß in der Sache an sich, aber wesentlich in den Auswirkungen.

 

Es war einmal vor langer Zeit … E-Learning früher

 

E-Learning basierte noch vor gar nicht langer Zeit darauf, dass die Lerner vorgegebene Inhalte web- oder computerbasiert bearbeiteten. Ich erinnere mich noch gut an E-Learning-Kurse zum Thema „Warenkunde im Einzelhandel“. Es ging darum, sich durch zig Seiten zu klicken, Texte zu lesen, ab und zu kleine Videos zu schauen und immer mal wieder Multiple-Choice-Fragen zu beantworten. Garniert wurde das ganze häufig mit schlechten Animationen.

 

Damals ging es im E-Learning tatsächlich meist um reine Fachthemen. Soft Skills oder beispielsweise Kommunikationsthemen konnten nicht gut oder kaum umgesetzt werden. Es fehlte an einfachen und kostengünstigen Techniken und Tools. Das was Unternehmen für sich haben umsetzen lassen, war einfach unglaublich teuer. In Unternehmen, in denen ich tätig war, wurden beispielsweise einige zehntausende Mark für eigene E-Learning Programme ausgegeben. Die Enttäuschung war oft recht groß und der Erfolg hielt sich in Grenzen.

 

„E-Learning muss doch irgendwie anders und besser gehen!“

 

Diesen Wunsch hatte ich damals schon. Das ist jetzt vielleicht zehn oder fünfzehn Jahre her. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt aber auch noch keine Idee, wie das funktionieren könnte. Die technischen Möglichkeiten waren noch sehr eingeschränkt oder nicht bezahlbar.

 

Was ist heute anders?

 

Was mir früher gefehlt hat, waren die einfachen Austausch- und Interaktionsmöglichkeiten. Sowohl mit dem Trainer, als auch mit anderen Teilnehmern. Ich habe die Option vermisst, meine Ideen und Gedanken mit einzubringen, die Ergebnisse mit zu gestalten. Mir haben die Freiheit und das Gemeinsame gefehlt, Dinge zu bewegen oder Inhalte zu diskutieren und zu hinterfragen – der gemeinsame Lernprozess als Ziel. Alleine vor meinem PC zu sitzen, ab und zu E-Mails mit Antworten zu meinen Fragen zu bekommen und mir fertige Inhalte anzueignen war nicht das, was ich wollte.

 

Heute sind ein paar Dinge anders und viel einfacher geworden

 

Es sind gar nicht die ganz großen Veränderungen an sich, aber es sind Veränderungen mit weitreichenden Konsequenzen. Beispielsweise die Entwicklung von Social Media, die Möglichkeit einfach eigene Blogs oder Podcasts zu erstellen, oder auch die Durchführung von Webinaren. All das ist heute für fast jeden und ohne großen Kosteneinsatz zu realisieren. Auch die technischen Anforderungen halten sich in Grenzen. Du musst kein Technik-Gott sein, um dein Online-Training anbieten zu können.

 

Warum ich E-Learning als Online-Training bezeichne

 

Ganz einfach. Weil es für mich etwas anderes ist. Es geht mir nicht um die perfekte technische Lösung, die es dem Lerner ermöglicht, schnell Inhalte zu erfassen und Fachwissen zu erwerben. Tatsächlich liegt für mich der Hauptfokus von E-Learning noch immer auf dem Wissenserwerb.

 

Online-Trainings und Online-Kurse sind für mich aber viel mehr! Es geht nicht nur um den reinen Wissenserwerb, sondern es geht darum, gemeinsam Know-how zu erarbeiten und zu entwickeln. Es geht um den gemeinsamen Austausch und darum, Dinge zusammen zu üben und anzuwenden. Wie es auch in Präsenztrainings stattfindet. Es ist unglaublich, welch geniale und eben auch einfache technische Möglichkeiten es gibt Kommunikation und Interaktion in ein Online-Training einzubauen. Du kannst deinen Teilnehmern Feedback geben. Ihr könnt beispielsweise in einem Webinar live miteinander kommunizieren ganz egal wo auf der Welt ihr euch gerade befindet. Das sind auch Gründe dafür, warum sich Online-Kurse für fast alle Themen eignen. Du hast die Möglichkeit deine Teilnehmer zu begleiten und optimal zu unterstützen.

 

Welche Themen lassen sich denn nun durch Online-Trainings umsetzen? Und welches Thema nicht?

 

Klar mag es auch Themen geben, wo es Sinn macht, dass jemand still in seinem Kämmerchen für sich lernt. Beispielsweise Themen bei denen es um reinen Faktenerwerb geht. Doch in der Regel gehen die meisten Themen über reines Sachwissen weit hinaus.

 

Ich selbst habe vor gar nicht allzu langer Zeit an einem Online-Kurs zum Thema Zeichnen teilgenommen. Das heißt auch handwerkliche Themen lassen sich online umsetzen. Natürlich musst du dir ein paar Gedanken zur Besonderheit der Online-Didaktik machen, was du 1:1 umsetzen kannst. Vielleicht brauchst du auch ein paar Alternativen, die Methodik  eventuell ein wenig anpassen, dass deine Teilnehmer etwas lernen, aber der Lerneffekt ist deutlich.

 

Egal, ob es um Kommunikation, Soft Skills, Präsentationsfähigkeiten, Zeichnen oder sogar Tanzen geht. Es gibt zu fast jedem Thema gute Online-Kurse, die ich teilweise selber belegt oder auch gemacht habe. Klar ist nicht alles nur genial, was es auf dem Markt gibt, aber es gibt wirklich richtig gute Kurse, gute Trainings, die Lernen vermitteln. Es geht nicht immer nur um Fachwissen, sondern auch um Aneignung von Kompetenzen. Online-Kurse geben dir die Möglichkeit dich orts- und zeitunabhängig weiterzubilden. Aus diesen Gründen sind Online-Trainings für mich etwas anderes, als E-Learning und daher nenne ich sie auch anders.

 

Die Technik als deine Chance

 

Häufig höre ich: „Oh, die Technik, da traue ich mich nicht ran! Ich weiß gar nicht, wie ich das machen soll.“ 

 

Die heutigen technischen Möglichkeiten sind eine geniale Chance, deine eigenen Online-Trainings für deine Themen, egal, welche das sind, umzusetzen! Es gibt eine Unmenge an Variationsmöglichkeiten aus denen du auswählen kannst: Videos, Webinare, Audios, Podcasts, schriftliche Unterlagen, Teilnehmerbereiche, Foren, Facebook-Gruppen, Live-Calls, …

 

Schau einfach darauf, was am besten zu dir, deinen Kunden und zu deinem Thema passt. Brauchst du beispielsweise viel Bildeinsatz dann greife auf Videos oder Webinare zurück. Geht es mehr um das auditive, dann macht ein Podcast vielleicht Sinn. Schriftliche Unterlagen als Ergänzung zu jeder Methode funktionieren immer gut und sind wichtig. So schaffst du Mehrwert für deine Online-Themen, denn deine Teilnehmer haben etwas auf der Hand, dass sie bei Bedarf auch ausdrucken können.

 

Wie schon vorher erwähnt hast du durch die Technik Möglichkeiten dich mit deinen Teilnehmern auszutauschen: Foren, Teilnehmerbereiche, FB-Gruppen, Live-calls. Du musst ja nicht alles auf einmal nutzen. Eins, nach dem anderen! Überlege dir vielleicht, was hast du schon kennen gelernt, was kannst du dir für dein Thema vorstellen oder was würde dir vielleicht Spaß machen. Wo kannst du deine Offline-Trainings gut ergänzen?

 

Wenn auch du jetzt ausprobieren möchtest deine Offline-Angebot online zu ergänzen, dann empfehle ich dir meine vorletzten beiden Folgen noch einmal anzuhören. Hier habe ich dir Empfehlungen und Tipps zu den 10 ersten Schritten vom Trainer zum Online-Trainer für dich bereitgestellt.

 

Herzliche Grüße
Simone Weissenbach

 


 

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