Wirkungsvoll Inhalte zu vermitteln heißt dein Trainingsziel umzusetzen. Meine vorgestellten Strategien kennst du vielleicht schon aus deinem Präsenztraining und wendest diese dort automatisch schon an. In Bezug auf das Thema Online-Trainings gibt es ein paar Besonderheiten, die du beachten solltest. Dass du Inhalte wirkungsvoll online vermitteln kannst, braucht es hier und da ein paar Anpassungen.

Bestimmt hast du an dir selber festgestellt, dass du manchen Sachen sehr leicht lernen konntest und es dir bei anderen Inhalten schwerer gefallen ist. Denke mal einen Moment darüber nach, woran das gelegen hat! Was hat dazu geführt, dass du Inhalte leicht lernen konntest und wo ist es dir eher schwer gefallen? Ich bin mir sicher, dass ein paar der jetzt folgenden Punkte auch dabei waren…

Wenn du mit deinem Online-Training möglichst große Lernerfolge bei den Teilnehmern erreichen möchtest und das sollte ja Sinn eines Trainings sein, damit die Teilnehmer einen hohen Mehrwert haben, dich weiterempfehlen, du neue Kunden kommst,…   kann ich dir aus meiner Erfahrung drei Strategien ans Herz legen um Inhalte online wirkungsvoll zu vermitteln.

1. Strategie: KISS – Keep it short and simple

Weniger ist mehr! Das gilt auch für die Vermittlung von Wissen

Im Online-Lernen gibt es so unglaublich viele Ablenkungen für deine Teilnehmer. Deine Teilnehmer sind vielleicht parallel zum Webinar auf Facebook unterwegs, bearbeiten die eine oder andere Email, haben andere Browserfenster auf. Deshalb ist es wichtig deine Inhalte möglichst kurz und prägnant zu formulieren, um die Aufmerksamkeit deiner Teilnehmer zu bündeln. Meine Empfehlung für dich ist – neben dem regelmäßigen Wechsel ausgewählter Methoden – deine Inhalte online noch kürzer zu halten als bei einem Präsenztraining.

Bei entsprechenden Rückmeldungen kannst du immer noch nachzusteuern. Vermutlich wird das allerdings in den seltensten Fällen notwendig sein, denn die meisten – ich auch  ;-) – neigen eher dazu, zu viele Wissensinhalte vermitteln zu wollen. Das führt dann schnell zur Überforderung der Teilnehmer. Sie fühlen sich gestresst, wenn es zu viel Neues gibt und das blockiert das Lernen.

Passe das Online-Training an den Anspruch der Zielgruppe an

Woher soll ich das denn wissen? Im Gegensatz zu den Präsenztrainings hast du deine Teilnehmer ja nicht direkt greifbar und kannst Rückmeldungen sofort einholen und anpassen. Online ist die einfachste Möglichkeit direkt zu fragen oder anzuschreiben. Über deinen Blog, deine E-Mail-Liste, Facebook,… alles ist denkbar.

So kannst du auch vermeiden, dass du tolle Ideen hast und Inhalte entwickelst, diese aber gar nicht die Wünsche und Erwartungen deiner Zielgruppe treffen. Denn nichts ist blöder, als wenn du kostbare Zeit investierst um einen genialen Kurs vorzubereiten um danach festzustellen: Knapp daneben ist auch vorbei!

Keep it simple! Versuche dich einfach auszudrücken

Du bist der Experte in deinem Gebiet, aber es ist nicht notwendig, das zu beweisen, indem du mit Fachvokabular um dich schmeißt. Versuche die Inhalte einfach zu erklären. Versetz dich in deinen idealen Teilnehmer. Mit welchen Begriffen kann er etwas anfangen? Welche Beispiele kann er nachvollziehen? Du stellst dein Expertentum viel besser unter Beweis, wenn du es schaffst, dein Wissen so rüberzubringen, dass deine Teilnehmer die Inhalte verstehen und lernen können.

Das KISS-Prinzip wendete ich an meinem eigenen Fernstudium an

Vor ein paar Jahren habe ich ein Fernstudium absolviert. Damals war es so, dass zu Beginn eines neuen Semesters ein großer Karton mit „Lehrbriefen“ kam. Das war immer erst mal ein Schock. Das Gefühl der Panik und die Angst, das nicht zu schaffen, waren jedes Mal wieder da. Meine Strategie war, die Lehrbriefe (in der Regel 100 – 200 Seiten) durchzuarbeiten und mir dann die wichtigsten Inhalte rauszuschreiben. In manchen Modulen war ich dann wirklich fassungslos, wenn aus 200 Seiten Text gerade mal 2-3 Seiten „wichtiger Inhalt“ übrig geblieben sind. Und so unvollständig kann meine Zusammenfassung nicht gewesen sein, da ich das Studium mit „sehr gut“ abgeschlossen habe.

Das KISS-Prinzip habe ich mir in diesem Fall selbst zusammengestellt, allerdings war ich mehr als einmal kurz davor, alles hinzuschmeißen, weil es mir zu viel war. Natürlich ist ein Studium noch mal ein anderes Kaliber, als ein Online-Training, aber trotzdem oder auch gerade deswegen: Mach es deinen Teilnehmern einfach von und mit dir zu lernen!

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2. Strategie: Inhalte „sinn-voll“ zu vermitteln

Wir nehmen Informationen mit unterschiedlichen Sinnen auf. In diesem Zusammenhang bekommt das Wort „sinn-voll“ eine neue Bedeutung. Sinnvoll lernen ist Lernen mit möglichst allen Sinnen. Die einen müssen die Inhalte sehen. Andere lernen besser, wenn sie etwas hören. Wieder andere Menschen möchten das Neue am liebsten selber ausprobieren. Die meisten von uns haben bestimmte Lieblingskombinationen, wie sie am besten lernen können. Ich höre die Dinge sehr gerne und mache sie selber, aber auch Unterlagen zum Nachlesen helfen mir unglaublich weiter.

Wenn du versuchst verschiedene Arten des Lernens in dein Online-Training einzubauen, dann ist die Chance sehr groß, die meisten deiner Teilnehmer „mitzunehmen“. Je mehr verschiedene Sinne miteinander verbunden werden, desto leichter kann das Wissen behalten werden. Offline klappt das meist sehr gut, da du bei und mit deinen Teilnehmern bist. Online sind deine Teilnehmer erst einmal auf sich alleine gestellt und da bietet es sich noch mehr an, sie mit allen Sinnen anzusprechen.

Welche Online-Methoden gibt es deine Inhalte sinnvoll zu vermitteln?

Du könntest beispielsweise in deinem Training .pdf-Dokumente an die Teilnehmer versenden, ab und zu mal Videos oder Audios einbauen, zum Tun anregen, Webinare durchführen, eine Facebook-Gruppe zum Austausch gründen, Chats anbieten, … Es gibt zig Möglichkeiten. Versuche immer mal etwas anderes. Aber nicht alles auf einmal. Du sollst dich auch nicht überfordern!

Geh bei der Auswahl deiner Methoden nicht nur von deiner Lieblingskombi aus, sondern setze immer mal wieder unterschiedliche Medien ein. Natürlich musst du nicht alles machen. Wenn du z.B. Videos gar nicht magst, dann werden deine Teilnehmer das später auch merken. Trotzdem hast du höhere Chancen, mehr Lerntypen anzusprechen, wenn du viele Methoden nutzt. Probiere es doch einfach mal aus! Vielleicht findest du es ja doch besser, als du denkst. Wenn nicht, dann lass es wieder sein. Du sollst dich wohlfühlen bei dem, was du tust. Nur so bist du authentisch.

3. Strategie: Inhalte mit positiven Emotionen verbinden

Dieser Punkt ist einerseits ganz leicht, andererseits etwas schwerer umzusetzen. Du musst „nur“ dafür sorgen, dass deine Trainingsinhalte mit positiven Emotionen verbunden sind. Dann lernen wir am besten und das Gelernte geht in das Langzeitgedächtnis über. Ich wette, du kannst dich noch an deinen ersten Kuss erinnern, oder? Auch über bestimmte Lieder und Melodien verbindest du leicht gewisse Emotionen. Manchmal bekomme ich Gänsehaut, wenn im Radio ein bestimmtes Lied läuft, weil in einem Moment eine bestimmte Situation wieder komplett präsent ist und ich mich an alle Details erinnern kann. Ich bin fast sicher, dass es bei dir auch so ein paar Trigger-Lieder gibt, oder?

Aber wie kannst du das machen? Hier ein paar Beispiele

Behandle deine Teilnehmer wertschätzend, unterstütze sie und mache ihnen das Lernen so leicht, wie möglich. Überfordere sie nicht. Bleib Mensch und kommuniziere mit ihnen auf Augenhöhe. Es geht darum Dinge gemeinsam zu entwickeln, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Gib ihnen positives und konstruktives Feedback und bestärke sie.

Ich bin selbst Fan davon, nur Dinge zu empfehlen, die ich selber auch mache. Und deshalb hast auch du die Möglichkeit diesen Podcast zu lesen und ihn nicht nur zu hören. Ich bin gespannt was dir mehr gefällt und ob du für dich einen Unterschied zwischen lesen und hören ausmachst. Schreib mir gerne in die Kommentare dazu!

Herzliche Grüße
Simone Weissenbach


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