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In dieser Folge beschäftigen wir uns mit einer Frage, die viele Online-Unternehmerinnen und -Unternehmer betrifft, auch wenn sie sich dessen manchmal gar nicht so direkt bewusst sind: Hast du dich zu einem Produkt gemacht? Denn genau das steckt hinter der Aussage, die letztens eine Kollegin machte: „Meine Kunden wollen keine Online-Kurse oder -Programme. Sie wollen nur 1:1 mit mir arbeiten.“

Was bedeutet es, sich zu einem „Produkt“ zu machen?

Wenn du dich fragst, was ich damit meine, dann lass mich das erklären. Viele ExpertInnen mit Online-Business haben das Gefühl, dass unser Erfolg stark von unserem persönlichen Einsatz abhängt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn wir mit unserer Expertise Geld verdienen, z.B. in Form von Online-Kursen oder -Programmen oder auch Mentoring und Coaching.

Wenn du das Gefühl hast, dass deine Kunden nur an dir, also an der direkten 1:1-Zusammenarbeit und weniger an deinen Produkten interessiert sind, dann könnte es sein, dass du dich zu einem Produkt gemacht hast. Dies kann leicht zu Stress und Burnout führen, da du dich wie ein Hamster im Rad fühlst – ständig beschäftigt, aber ohne Fortschritt.

Anzeichen dafür, dass du dich zu einem Produkt gemacht hast:

• Überwältigung und Druck: Du fühlst dich ständig unter Druck, weil du glaubst, mehr tun zu müssen, um deine Angebote zu verkaufen.
• Verlust der Authentizität: Du stellst dich anders dar, als du wirklich bist, um deine Produkte noch besser zu verkaufen.
• Selbstzweifel: Du fragst dich, ob deine Produkte ohne deinen persönlichen Einsatz erfolgreich wären.
• Mangelnde Skalierbarkeit: Dein Erfolg ist direkt mit deiner investierten Zeit verbunden, was das Wachstum deines Unternehmens einschränkt. Trotzdem neigst du dazu, immer mehr (1:1-) Support in deine Angebote zu integrieren.

Warum ist das ein Problem?

Wenn du dich zu einem Produkt gemacht hast, verlierst du nicht nur den Fokus auf deine eigenen Ziele und Wünsche, sondern schnell auch die Freude an deinem Business. Du arbeitest hart, siehst zwar Erfolge, fühlst dich aber nicht erfüllt, obwohl du eigentlich liebst, was du tust. Du bist ständig auf die Bedürfnisse anderer fokussiert und verlierst dabei dich selbst.

Vier Wege, um das Problem zu lösen

Hier sind vier Wege, wie du das Problem angehen kannst:

1. Klare Grenzen setzen

Setze dir und deinen Kunden klare Grenzen. Überlege dir, wie viel Support du bereit bist zu geben und halte dich daran. Beispiele für klare Grenzen:

• Dauer von Sprachnachrichten: Begrenze die Länge von Sprachnachrichten, die du annimmst.
• Arbeitszeiten: Halte dich an feste Arbeitszeiten und kommuniziere diese klar.

2. Supportprozesse automatisieren und delegieren

Nutze Tools, um bestimmte Aufgaben zu automatisieren oder auszulagern. Das können FAQs, automatisierte Antworten auf häufige Fragen oder Onboarding-Prozesse sein. Überlege, welche Aufgaben du delegieren kannst, um mehr Zeit für andere Aktivitäten zu gewinnen.

3. Positionierung deiner Angebote

Fokussiere dich darauf, den Wert deiner Angebote zu kommunizieren, anstatt auf den persönlichen Support. Deine Kunden sollen erkennen, dass der Wert in den Inhalten und Prozessen steckt, die du anbietest, nicht nur in der Zeit, die du mit ihnen verbringst.

4. Den Fokus auf Ergebnisse legen

Stelle den Wert deiner Angebote in den Vordergrund. Anstatt zu betonen, wie viel 1:1-Support sie erhalten, konzentriere dich darauf, welche Ergebnisse deine Kunden erzielen können.

Fazit

Wenn du das Gefühl hast, dass du dich zu einem Produkt gemacht hast, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um deine Situation zu verändern. Indem du klare Grenzen setzt, Prozesse automatisierst, deine Angebote neu positionierst und den Fokus auf Ergebnisse legst, kannst du dein Business wieder auf Kurs bringen und die Freude an deiner Arbeit zurückgewinnen bzw. rechtzeitig verhindern, dass du den Spaß und den Flow verlierst.

Je nachdem, wie lange du dich als Angebot positioniert hast, kann das eine Weile dauern, bis der Shift in der Wahrnehmung (bei potentiellen Kunden UND bei dir) eintritt, aber es lohnt sich, wenn du nachhaltig und vor allem auch entspannt erfolgreich sein willst.

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Das Beitragsbild von mir stammt von Lisa Hantke