Vor ein paar Jahren habe ich mein offline Trainer-Business um verschiedene Online-Angebote erweitert. Ich habe Freebies erstellt, Onlinekurse entwickelt und mein Mentoring via Skype angeboten. Damit war ich schnell erfolgreich – aber trotzdem unzufrieden.

Während ich vorher viel an der Hochschule oder bei Unternehmens-Seminaren als Trainerin unterwegs war, habe ich dann angefangen, einen Teil in die online Welt zu verlagern. Warum? Weil ich zwar offline sehr erfolgreich war, aber immer das Gefühl hatte, dass mir die Zeit nicht reicht, das alles zu verwirklichen, was ich mir wünsche. Ich wollte unbedingt noch mehr Menschen erreichen, meine Botschaft in die Welt tragen, aber auch viel reisen. Und zwar nicht nur zum nächsten Seminarhotel, sondern in die ganze Welt.

Mein Fehler mit der online Positionierung

Mir war klar, dass es online wichtig ist, sich ganz klar zu positionieren. Denn die Versuchung ist groß, niemanden richtig anzusprechen, weil du alle erreichen möchtest. Leider habe ich im Eifer des Gefechts meine klare Positionierung mit einer sehr spitzen Positionierung verwechselt. So habe ich mich am Anfang sehr stark auf die technische Umsetzung von Online-Kursen fokussiert, weil mir klar war, dass hier ein großer Bedarf besteht und ich weiß, dass ich komplizierte Sachverhalte sehr leicht verständlich erklären kann. Ich habe meine Botschaft in die Welt gebracht, aber nur einen winzigen Teil davon. Ich startete meinen  Blog, meine Facebook-Fanpage und entwickelte einen Online-Kurs genau zu diesem Thema. Schon beim ersten Kurs-Launch hatte ich 25 Teilnehmer und war für kurze Zeit sehr zufrieden, weil ich merkte, online funktioniert.

Ich war unzufrieden

Ich schrieb neue Artikel, entwickelte Freebies, meinen Newsletterliste wuchs, meine Fanpage bekam immer mehr Fans und ich wurde immer unzufriedener. Das erste kurze Hochgefühl hat nicht angehalten. Lange war mir nicht klar, woran das liegt. Ich schob es auf die hohe Belastung, denn zu tun hatte ich ohne Ende. Bis mir mein Coach in einem Gespräch durch sehr gute Fragen klar machte, dass ich mir vor lauter Machen und Umsetzen gar keine Gedanken mehr gemacht habe, was ICH wirklich, wirklich will. Was meine ganze Botschaft ist.

Ganz ehrlich: Die Technik ist fast egal

In meinem Gefühl, ich müsste mich extrem spitz positionieren, habe ich mich für einen winzigen Part von dem entschieden, was mich eigentlich ausmacht: Technische Themen einfach zu erklären. Klar kann ich das gut. Aber es macht mir keinen wirklichen Spaß. Es erfüllt mich nicht. Die Technik ist für mich Mittel zum Zweck. Sie macht es möglich, dass theoretisch fast jeder einfach und mit sehr geringen Kosten ein Online-Business aufbauen kann. Das ist super. Aber ganz im Ernst, ob ich dafür Tool A oder Tool B nehme, ist in den meisten Fällen völlig egal. Das ist nicht das, was ausmacht, ob du Erfolg haben wirst oder nicht.

Bist du begeistert? Dann begeisterst du!

Was deine Kunden aber ganz deutlich spüren, ist deine Begeisterung. Und die strahlst du vor allem dann aus, wenn du DEINEN perfekten Weg gefunden hast und das tust, was an erster Stelle DICH glücklich macht und an zweiter Stelle natürlich auch deine Kunden. Aber für mich musst DU an erster Stelle stehen. Denn sonst funktioniert das nicht langfristig und irgendwann frisst es dich auf. Sch*** drauf, was dir alle anderen sagen. Du musst GAR NIX.

Was mir die letzten Jahre am meisten Spaß gemacht hat, war die individuelle Arbeit mit meinen Kunden. Sie dabei zu unterstützen, großartige, wirkungsvolle Onlinekurse und –programme in die Welt zu bringen. Ihre Botschaft nach außen zu tragen. Mit ihnen gemeinsam ihre Vision zu entwickeln, diese in eine Strategie und ein Konzept runterzubrechen, das genau zu ihnen passt und anschließend das Ganze in einen umsetzbaren Fahrplan zu gießen und sie bei der Umsetzung zu begleiten.

Das ist es, was ich jetzt mache. Und es fühlt sich so gut an. 😀 Die technische Umsetzung ist noch immer ein kleiner Teil davon. Ein kleiner. Genau das ist sie auch. Sie ist nötig, gar nicht schwer und Mittel zum Zweck, aber definitiv nicht das, was den Unterschied machen wird.

Das hat mir am allermeisten geholfen

Was mir am allermeisten geholfen hat, MEINEN Weg zu gehen, waren drei Dinge:

  1. Menschen, die mich liebevoll aber direkt darauf gestoßen haben, dass ich viel mehr bin und kann, als „nur“ die technische Umsetzung von Onlinekursen.
  2. Mir die Erlaubnis zu geben, weg von „du musst dies, du musst das“ zu gehen und das zu tun, was ich liebe und was mich wirklich ausmacht. Dazu gehört ganz klar die individuelle und passgenaue Entwicklung von Online-Strategien und -Konzepten gemeinsam mit meinen Kunden.
  3. Die Praxis: Manche Dinge, zum Beispiel Videos oder Webinare musste ich erst ausprobieren um sie lieben zu lernen. 😉 Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich für mein erstes Mini-Video 45 (!) Anläufe gebraucht habe. Außerdem habe ich (wieder) festgestellt, dass ich noch viel lieber quatsche, anstatt nur einen Blog zu schreiben.

Der Unterschied ist fühlbar und sichtbar

Für mich hat es einen riesigen Unterschied gemacht, 100%ig meinen Weg zu gehen. Ich bin wesentlich entspannter und zufriedener. Mein früheres Gefühl von „Ich muss unbedingt noch das und jenes tun“ in Kombination mit ewig langen To Do-Listen, die nur länger, aber nie kürzer wurden, ist weg. Weil ich mein Ziel kenne und genau weiß, welche Dinge auf dem Weg dahin für mich Sinn machen – und welche nicht. Klar denke ich immer wieder über den Weg nach, korrigiere an der einen oder anderen Stelle etwas nach, aber ich habe keine Zweifel mehr an meinem Ziel.

Heute mache ich auch nicht mehr alles selber, sondern baue mir ein tolles Team auf. Das ist unglaublich erleichternd. Ich habe mein Mindset geändert und meine Strategie zuerst optimal auf MICH abgestimmt. Dann kommen meine Kunden und mein Angebot. Das hat sich innerhalb kürzester Zeit auch in mehr Kunden gezeigt – was ein sehr schöner „Nebeneffekt“ ist. 🙂

Ist dein Online-Business schon genau so, wie du es dir für dich wünschst? Passt deine Strategie zu dir? Was hat dir am meisten weitergeholfen, deinen Weg zu finden und zu gehen? Ich freue mich auf deine Kommentare.

Herzliche Grüße

Simone Weissenbach