Hast du schon Videos in deinem Online-Kurs eingesetzt bzw. darüber nachgedacht?

Videos können gerade am Anfang eine große Überwindung kosten. Ganz ehrlich, ich weiß, wovon ich rede. Bevor ich mein allererstes 1 minütiges Video veröffentlicht habe, habe ich 45 (!) Anläufe gebraucht, bis ich es online gestellt habe. Es war unglaublich.


Ich war nie zufrieden und hatte immer das Gefühl, dass es noch nicht perfekt ist. Irgendwann habe ich es trotzdem einfach veröffentlicht und tolle Reaktionen erhalten. 🙂

Nachdem die erste riesige Hürde überwunden war, gingen die nächsten Videos viel leichter. Die Lernkurve war extrem steil und was ich nie für möglich gehalten hätte: nach ganz kurzer Zeit haben mir die Videos riesigen Spaß gemacht.

Die schönsten Reaktionen auf mein erstes Video waren, dass ich sehr authentisch und sympathisch rüberkomme. Ich habe gemerkt, dass es mir in Videos online viel besser gelingt, meine Persönlichkeit rüberzubringen, als in Blogbeiträgen. Warum ich dann nicht viel öfters Videos mache? Gute Frage! 😉

Gerade habe ich mir gedacht, dass ich diesen Beitrag nicht nur als Blogbeitrag, sondern auch als Video aufnehmen werde. Gesagt getan. 🙂 In einer kleinen spontanen Nachtaktion ist dieses Video für dich entstanden:

Für manche Themen (Tutorials für bestimmte Programme, zu Sportübungen etc.) sind Videos einfach viel geeigneter, als andere Medien, weil du das Wissen besser vermitteln kannst.

Mein Tipp: Ausprobieren! Und zwar nicht nur einmal und beschließen: „Mag ich nicht.“ Sondern mehrfach. Teste immer mal wieder kleine Videos. Dazu reicht dein Smartphone erstmal völlig aus.

Wann solltest du Videos in deinem Online-Training einsetzen? Es gilt, wie immer: alles, was du in deinem Online-Kurs zur Verfügung stellst, sollte einen Zweck erfüllen. Überlege dir immer, welche Materialien deinen Teilnehmern für das Lernziel am besten weiterhelfen. Ist es ein Video? Gut, dann nimm ein Video auf! Führen schriftliche Unterlagen eher zum Ziel? Dann erstelle für deine Teilnehmer Dokumente.

Funktionen von Videos

Videos können in deinem Kurs verschiedene Funktionen erfüllen. Welche sollen es für deinen Online-Kurs sein?

  • Die Videos sind die Inhalte (z.B. Tutorials) und vermitteln Wissen
  • Die Videos ergänzen die Inhalte
  • In den Videos werden bestimmte Übungen gezeigt
  • Zusammenfassung der Inhalte
  • Aufgaben für die Teilnehmer

Der Weg zu den Teilnehmern

Auf welchem Weg können deine Teilnehmer die Videos anschauen? Stellst du die Videos zum Download bereit?

Mögliche Alternativen sind z.B.

  • Versand eines Links per E-Mail (über Autoresponder)
  • Speichern unter Medien im Blog und Versand eines Links (würde ich nur bei sehr wenigen und kurzen Videos nutzen, ansonsten eignen sich andere Optionen des Dateien-Hostings besser. Bei Videos wird der benötigte Speicherplatz schnell sehr groß.
  • Dateien-Hosting über Webspace, Hoster, Dropbox, etc.
  • Zugriff über Mitgliederbereich (Hosting über Blog oder extern)

Einbinden von Videos

Wenn du Videos einsetze können diese in deinem WordPress-Blog einfach eingebunden werden. Viele WordPress-Themes stellen bereits einen oder mehrere Videoplayer zur Verfügung. Teste diese zunächst. Solltest du mit den Optionen nicht zufrieden sein, dann suche bei den Plugins nach „Video-Player“, installieren und probiere verschiedene, gut bewertete Alternativen aus, bis du zufrieden bist.

Ich nutze in meinen Kursen sowohl den Video-Player von Site Origin, als auch den Player von Jet Pack und kann beide empfehlen.

In der Regel kannst du über die Text-Ansicht im WordPress-Editor leicht die Größe des angezeigten Videos verändern.

Autostart – Fluch und Segen

Bei manchen Playern ist es voreingestellt, dass ein Video auf der Seite automatisch startet. Das ist oft nicht gewollt und verursacht bei mehreren Videos auf einer Seite ein schönes Chaos. Ich war irgendwann unglaublich von mir selber genervt, weil ich auf einer Seite drei Videos eingebunden hatte, die alle parallel und gleichzeitig gestartet sind. Fürchterlich! 😀

Je nach Player kannst du diese Funktion deaktivieren, indem du auch in den Text-Code Folgendes eingibst. Es gibt mehrere Optionen, die je nach eingesetztem Player funktionieren. Manche Player akzeptieren die Zusatzinformation nicht, dann bleibt dir nur der Wechsel zu einem anderen Player übrig. Leider gibt es hier nur die try and error-Variante.

Häufige Funktionen zur Deaktivierung des automatischen Videostarts:

  • “autostart=0”
  • “autostart=no”
  • “autostart=false”
  • “autoplay=0”
  • “autoplay=no”
  • “autoplay=false”

Bei allen Video-Playern, die ich getestet habe, kannst du sowohl Videos einbinden, die im Medienpool deines Blogs liegen, als auch Videos, die extern gehostet sind, z.B. auf Youtube oder Vimeo.

Worauf sollte ich bei den Videos achten?

Wenn du mit deinem Smartphone filmst (die machen in vielen Fällen tolle Aufnahmen, vor allem bei gutem Licht, die für viele Videos völlig ausreichen), dann achte darauf, dass du die richtige Kamera nutzt. Die Frontkamera hat meistens eine viel schlechtere Auflösung. Diese reicht in der Regel draußen bei guten Lichtverhältnissen völlig aus. Sobald du drinnen filmst und die Lichtverhältnisse nicht optimal sind, empfehle ich dir die rückwärtige Kamera und ggf. Unterstützung durch ein Smartphone-Stativ.

Ich kann Videos im Online-Kurs sehr empfehlen. Zum einen kannst du gleichzeitig mehrere Lerntypen ansprechen. Natürlich die, die am besten lernen können, wenn sie etwas (dich oder deine Präsentation) sehen können, aber auch diejenigen, die am einfachsten lernen, wenn sie etwas hören. Als besonderen Bonus kannst du dein Video auch noch als .mp3-Datei zum Download zur Verfügung stellen.

Außerdem gibt es im Online-Kurs (neben Webinaren, die ja auch Videos sind) keine bessere Möglichkeit, dich online als Mensch zu zeigen und deine Persönlichkeit mit in den Online-Kurs einzubringen.

Die 80:20-Regel für Videos

Um gute Videos zu machen, sollte natürlich die Bild- und Tonqualität gut sein, damit sich die Teilnehmer auf die Inhalte konzentrieren können. Aber halte dich hier an die 80-20-Regel. 80% Qualität sind für deine Videos gut und sind genug. Der Aufwand, die noch fehlenden 20% an Verbesserung zu erreichen, ist unverhältnismäßig hoch und führt nicht mehr dazu, dass deine Videos für die Teilnehmer besser sind. Im Gegenteil.

Irgendwann führt der Versuch, es noch perfekter zu machen dazu, dass dein Video nicht mehr authentisch ist und du wirkst, wie ein (schlechter) Schauspieler. Das kann nicht das Ziel von deinen Videos sein! Dein Ziel sollte sein, dich als Menschen zu zeigen. Keine Hochglanzversion von dir ohne Ecken und Kanten. Im Präsenztraining bist du auch live und kommst gut an, weil du so bist, wie du bist und nicht, weil du dich verstellst!

Zeige dich! Und ganz wichtig: Habe Spaß dabei! 🙂 (Auch das merken deine Teilnehmer ganz deutlich!)

Herzliche Grüße

Simone Weissenbach