Podcast: Play in new window | Download
In Gesprächen mit Menschen, die (noch) überhaupt nichts mit Online-Lernen oder Online-Business zu tun haben, kommen oft die gleichen Aussagen. Viele denken „Aber das kann doch gar nicht funktionieren. Es gibt doch überhaupt keinen Markt dafür.“ oder stellen Fragen wie „Ja hast du denn überhaupt genug Kunden?“ “Kaufen die Online-Angebote genügend Leute?”
Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn meiner Online-Tätigkeit vor gut drei Jahren nicht viel anders dachte. Ich fragte mich ganz ehrlich: „Sag mal kauft ihr denn eigentlich alle nur von euch gegenseitig?“. Am Anfang war das für mich sehr verwirrend. Denn egal über welche Angebote oder Seiten ich stolperte, hatte ich immer wieder das Gefühl die gleichen Menschen zu treffen oder dieselben Referenzen zu lesen. Das gab mir den Eindruck, dass der Markt vielleicht doch noch viel zu klein ist. Besonders wenn doch alle nur voneinander gegenseitig ihre Produkte kauften.
Ich überlegte mir gut, ob ich mich darauf einlassen wollte. Inzwischen weiß ich, dass es Blödsinn war, aber damals hatte ich schon so meine Zweifel. Jedoch sah ich sehr großes Potenzial für mich und mein Thema. Daher traute ich mich und wollte es einfach ausprobieren.
Doch woher kam dieser Eindruck? Was lief falsch?
In den Anfängen meiner Facebook-Zeit hatte ich meine eigene, hübsch geformte kleine Facebook-Blase. Ich hatte mich überhaupt nur bei Facebook angemeldet, weil ich im Vorfeld einen Online-Kurs gekauft hatte, der eine begleitende Facebook-Gruppe für den gemeinsamen Austausch mit sich brachte. Ich erinnere mich aber noch sehr gut, wie aufgeregt ich war, als ich das allererste mal etwas auf Facebook postete. (Ehrlich gesagt musste ich damals googlen, wie ich etwas posten kann…)
Das war mein Anfang in Facebook und so stützten sich meine Online-Kontakte zunächst nur auf die Teilnehmer des Online-Kurses und die Kursleiterin. Langsam wurde meine Facebook-Blase größer. Meine Sicht auf Facebook und die Online-Welt war so natürlich stark gefiltert. Sehr gefiltert. Ich sah nur einen ganz kleinen Bruchteil von der digitalen Wirklichkeit – sofern es diese überhaupt gibt. Es gibt noch zwei weitere Faktoren, die eine wichtige Rolle bei diesem gefühlten Effekt spielen.
Ich kaufe nur, wenn ich Vertrauen habe
Vielleicht ging es dir auch schon einmal so. Man liest einen Blog oder hört seit längerem einen Podcast. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür wie der Autor oder Sprecher so tickt. Man weiß einfach nach einer gewissen Zeit, ob die Inhalte und Themen zu einem passen oder vielleicht auch nicht. Es baut sich ein Vertrauen zu den Menschen auf, die ich online “kenne”. Deshalb und so geht es zumindest mir, kaufe ich viel eher bei denen, die ich schon länger kenne – oder meine zu kennen.
Das habe ich im Gegensatz dann auch bei meinen eigenen Angeboten festgestellt. Die wurden nämlich auch zu ca. 1/3 von Menschen gekauft, mit denen ich vorher schon zu tun hatte und die mich “kannten”. ABER: Mit eben auch 2/3 der Menschen hatte ich vorher bewusst nichts zu tun. Sie haben vielleicht meine Blogbeiträge gelesen oder sind mir auf Facebook gefolgt, trotzdem waren wir bis dahin noch nicht im direkten Austausch. Dieser bis dahin einseitige Austausch hat aber gereicht, dass das Vertrauen gegenüber meinem Angebot so groß war, dass sie es gekauft haben.
Ich fühle mich verbunden und gebe eher Feedback
Viele Menschen eingeschlossen mir, schreiben eher ein Feedback zu einem Produkt oder einem Kurs, wenn sie mit der Person, bei der sie den Kurs belegen oder das Produkt bezogen haben, schon vorher im Austausch waren. Man kennt sich, vertraut sich und hilft sich gegenseitig. Auch ich habe viele der Testimonials zu meinen Angeboten von Menschen bekommen, mit denen ich vorher schon im Austausch war.
Diese drei Aspekte führten für mich zu der Annahme, dass doch irgendwie alle voneinander kaufen mussten, aber eben nicht nur. Ich gebe zu, dass ich viel mehr Produkte bei den Leuten gekauft habe, die ich schon besser oder etwas länger kannte. Das bedeutet aber nicht, das immer schon ein gegenseitiger Austausch vorher stattgefunden hat.
Was habe ich aus meinem Potenzial gemacht und wurde mein Mut belohnt?
Ich kann für mich und mein Online-Business definitiv sagen, dass das Potenzial, welches ich zu Beginn nur vermutet hatte, definitiv da war und ist. An dieser Stelle möchte ich dir allerdings einen sehr wichtigen Tipp auf den Weg geben: Mach dir ganz konkret dazu Gedanken, wer dein Kunde ist. Wen möchtest du mit deinem Angebot erreichen? Theoretisch könntest du ja die ganze Welt erreichen. Genau das kann auf der anderen Seite auch gefährlich werden. Schnell ist dein Angebot viel zu allgemein formuliert.
Je konkreter du wirst, desto besser sprichst du deine Zielgruppe an. Und mal ganz ehrlich du brauchst für dein Business sicherlich keine Million an Menschen, die dein Angebot zwar ganz gut finden, aber trotzdem nicht kaufen. Am Anfang reichen dir sicher zehn, zwanzig oder vielleicht auch ein paar hundert Kunden, die dein Angebot in Anspruch nehmen. Gib ihnen das Gefühl, als wäre dein Angebot genau für sie gemacht.
Hast du deine Zielgruppe einmal definiert, dann solltest du schauen wie du sie am einfachsten erreichst. Auf welchen Social-Media Kanälen sind deine Kunden unterwegs? Was interessiert sie und wie könntest du sie leicht ansprechen? Vielleicht triffst du deine Kunden offline und weitest die Zusammenarbeit online aus. Es mag für dich möglicherweise auch einfacher sein, das Vertrauen offline zu gewinnen und online zu verkaufen.
FAZIT: Es stimmt! Aber nur zum Teil.
Inzwischen, nach einigen Jahren Erfahrung im Online-Business kann ich für mich sagen, dass meine anfänglich Sorge, dass “alle von sich gegenseitig kaufen” zwar stimmt, aber nur zum Teil. Denn es gibt noch viele, viele andere, die Online-Angebote kaufen. Von mir und auch von “den anderen”. Nur die, die man schon kennt, fallen einem viel eher auf. Wenn Vertrauen da ist, dann wird oft noch lieber gekauft. “Man kennt sich und man schätzt sich”. Das geht mir genauso, wie vermutlich dir und allen anderen Kunden, oder?
Um auf die Anfangsfragen zurückzukommen: Doch, es funktioniert. Ja, es gibt einen Markt. Und danke ja, ich habe (genug) Kunden. 🙂
Und wie geht es dir? Traust du dich?
Herzliche Grüße
PS2: Wenn du noch überlegst, ob die Herzbusiness-Box vielleicht auch für dich etwas ist, habe ich gestern spontan einen Artikel geschrieben: 10 Gründe, warum die Herzbusiness-Box vor allem für Trainer einen unglaublichen Mehrwert bietet, mal abgesehen vom Preis… 😉
Die Links zur Folge für dich
Simone Weissenbach auf Facebook
So kannst du mir ganz einfach deine Bewertung auf iTunes hinterlassen
Natürlich kannst du den Podcast auch direkt abonnieren